G&F-Warenexpress: Waldpasta

Heute machen wir uns auf den Weg in die Sibillinische Berge, um goldgelbe Pasta und duftende Marmelade für unseren Onlineshop von zwei kleinen Familienmanufakturen abzuholen. Wir sind auf ihre herausragenden Produkte auf einer kleinen regionalen Messe in Fermo aufmerksam geworden und wollen sie unbedingt in unserem Sortiment haben. Sie schmecken wunderbar und werden wie in guten alten Zeiten bei Großmuttern und in bester Handwerksmanier hergestellt. Wir tuckern nach San Ginesio, wie es heißt, einem der schönsten Dörfchen Italiens.

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Auf 696 Höhenmetern bietet sich ein atemberaubender Blick über die Monti Sibillini und die üppig grünen Täler, weswegen das Dorf auch “Der Balkon der Marken” genannt wird. Wir sind etwas zu früh, deswegen machen wir noch einen kleinen Abstecher in das historische und stadtmauerbewehrte Zentrum.

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Dort besuchen wir eine der schönsten Kirchen, die ich bislang gesehen habe, “La Collegiata”, deren Ursprünge bis ins 11. Jhrt. zurückreichen (und deren Fassade nebenbei hervorragend mit Giuseppes Anzugfarbe harmoniert :-))

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Wir haben die Kirche ganz für uns, als wir eintreten und das herrliche Kirchenschiff und die Krypta besuchen.

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Kurze Zeit später werden wir herzlich von der Familie Luciani auf ihrem Agriturismo etwas außerhalb empfangen, wo wir unsere Pasta abholen. “Hier wird die Pasta ausschließlich wie in guter alter Zeit gemacht” erzählt uns Luciano Luciani stolz.

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Pasta hat seit jeher im Haus seiner Familie eine große Rolle gespielt. Von den Großmüttern ging diese Handwerkskunst auf die Folgegeneration über. Sein Sohn Diego beschloss, diese Tradition nicht in Vergessenheit geraten zu lassen und seine Pasta nach Italien und in die Welt hinauszutragen. Wir fahren in das kleine,  ca. 7km entfernte Pastificio. Dort, in einer Senke inmitten unberührter Natur und an der Pforte zum Parco Nazionale dei Monti Sibillini gelegen, entsteht eine einzigartige Pasta.

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“Hier gibt es keine Verschmutzung” sagt Luciani. “Keine schlotenden Schornsteine oder Hauptverkehrsstraßen. Nur Landwirtschaft, unendliche Ruhe, klare, frische Luft und sauberes Wasser aus den Bergen!”. Die Produkte dieser historisch landwirtschaftlich orientierten Gegend sind von ehrlicher und hervorragender Qualität, erzählt er uns. Das liege in der Natur der Sache, da fast alle Landwirte den Jahresbedarf für Ihre Familien erzeugen und nur den Überschuss verkaufen. „Da wäre man ja dumm, schlechte Produkte herzustellen, wir essen das ja selber!“  Sein gelbgetünchtes Pastificio befindet sich mitten im Grünen und am Rande eines winzigen Wäldchens, es gibt eine großartige Fauna. Oft, so sagt Luciani, könne man die Wölfe hören, die vor einiger Zeit wieder in den Sibillinischen Bergen angesiedelt wurden und die hier in der Gegend leben. Hin und wieder sieht er sie, sagt er, gleich hier in der Nähe des Pastificios, wunderschön seien sie und Gott sei Dank hätte es bislang noch keine Probleme mit den hiesigen Bauern gegeben, obwohl sie sich stark vermehren. Wir treten ein und werden von Diego begrüßt, der sich mitten in der Produktionphase befindet. Kaum 100 Quadratmeter misst die penibel sauber gehaltene Geburtstätte seiner Pasta, 2 Doppelzentner werden hier täglich produziert. “Wir könnten die Kapazität erhöhen!” zwinkert Luciano uns zu. “Wenn ihr ordentlich verkauft?”  Denn wir sind die ersten in Deutschland, die diese exquisite Pasta entdeckt haben und verkaufen. Der Hartweizen stammt von seinen Feldern, und das saubere Wasser für seine Teigwaren kommt direkt aus den Bergen, vom Apennin. Aber noch über das alte, pure Aquädukt, nicht über das neue Konstrukt, das sie gebaut haben, betont er. Sämtliche Zutaten seiner Teigwaren sind übrigens vom eigenen landwirtschaftlichen Betrieb, der ca. 20 Hektar umfasst. Nur die frischen Eier kauft er von umliegenden Bauern dazu. Sie werden bei konstant 14° gelagert, alle von Hand aufgeschlagen und sofort weiterverarbeitet. Wir betrachten die seltsam anmutende Apparatur – einen Edelstahltisch mit Loch – und bewundern den herrlichen Ausblick, den man in diesem Pastificio beim Eieraufschlagen hat!

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Es versteht sich von selbst, dass die Pasta mittels einer “Trafila in Bronzo”, einem Zieheisen mit Bronzescheibe, gezogen, dann von Hand ausgebreitet und über einen Holzstab einmal umgeschlagen (nicht abgeschnitten!) wird. Dieses altbewährte Bronze-System hat zur Folge, dass die Oberfläche der Pasta rauher ist und der Sugo (die Soße)  besser daran haften bleibt. Somit schmeckt es viel besser und intensiver! “Natürlich braucht man dann auch mehr Sugo” sagt Diego, “das müsst ihr die Leute wissen lassen!”

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Anschließend wird die Pasta bei niedriger Temperatur und ganz langsam luftgetrocknet. Je nach Sorte trocknet sie bei ca. 38 Grad zwischen 14 bis 20 Stunden im Trockenschrank. Es ist eine wahre Freude für uns zu sehen, dass den Produkten genügend Zeit gelassen wird, eine herausragende Qualität zu erlangen. Letztere ist natürlich nicht unbemerkt geblieben, mehrere Auszeichnungen hat die Pasta schon erhalten und einige Zeitungen haben darüber berichtet. Auch verpackt wird noch von Hand.

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Wir fahren zurück zum Agriturismo und laden sehr zufrieden unsere ganz besondere Pasta ein. “Und denkt dran”, sagt Luciano noch zum Abschluss und winkt uns lachend zu. “Je mehr man von unserer Pasta isst, desto besser schmeckt sie!” Giuseppe & ich wissen das natürlich und hoffen, dass es unseren Kunden dann ebenso geht, wenn wir unsere Waldpasta bald im G&F Onlineshop anbieten!

Ein Blick zurück,

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dann aber heißt es, schnell weiter zur nächsten Manufaktur, wo es die allerbesten Marmeladen nach Großmutters Rezept aus den einzigartigen sibillinischen Rosen-Äpfeln und Früchten aus eigener Wildsammlung gibt… Stay tuned – Fortsetzung folgt…

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