Angkor Curry (Kambodscha)
Heute ist wieder Exotik am Start. Wenn nicht mindestens 1x die Woche asiatisch gekocht werden kann, bin ich schlecht drauf. Die asiatische Küche ist extrem vielfältig. Das ist so, als würde jemand behaupten, er kenne die gesamte europäische Küche – kennt er nicht und wir auch nicht. Das ist das SCHÖNE in der Welt. Es geht immer weiter und die Gaumenfreuden, wenn man möchte, sind unendlich. In Portugal liebe ich z.B. Entenmuscheln. Kennt hier niemand, aber mit meinem Ex-Kollegen Herr Krauser hatte ich das unendliche Vergnügen und das oft. Hiervon sicherlich später einmal.
Nachdem ich immer versuche die EEEs zu vermeiden, mache ich Curry-Paste gerne selbst und im Vorrat und packe sie in die Gefriere. Ich bin im Moment viel in Italien. Total genial aber definitiv ein schlechter Ort um exotische Dinge zu kochen. Wer einmal in Porto Recanati im chinesischen Supermarkt versucht hat Pak Choi, Koriander oder Holy Basil (Thai-Basilikum) zu kaufen, weiß, warum man auf gar keinen Fall hier einkaufen kann. Da kann ich gleich Fleisch an einem Stand in der Wüste um 17.00h einkaufen, nachdem es den ganzen Tag in der sengenden Hitze gut abgehangen hat. Niemals!!! Online bestellen? Ist nicht ernst gemeint, oder? Da muss ich also selber ran: „Do it yourself“ oder eben „FAI DA TE“.
Mein Auto sieht mittlerweile aus wie ein Survival-Vehikel: Immer alles auf den Transport aller erdenklicher Lebensmittel ausgerüstet, frisch nach Hause bringen, verarbeiten und eventuell einfrieren. Nicht optimal, doch besser als Standards kaufen zu müssen. Schmeckt leider sehr selten.
Meine Obsession: KORIANDER. Einfach vom nächsten Stück Olivenseife abzubeißen ist nicht genug. ALSO
Grüne Curry-Paste:
1 Bund Koriandergrün (wenn es geht mit Wurzeln)
½ Bund Minze
½ Bund Thaibasilikum
10 Kafirblätter
3 Knoblauchzehen
2-3 Chilischoten
Pfaumengroßes Stück Ingwer
3 Stengel Zitronengras
2 EL braunen Zucker
2 EL Fischsauce
Saft von 1 Limette
Etwas Öl
2 EL Wasser
Alles zusammen in einen Blitzhacker geben und atomisieren.
Heute sind wir in Kambodscha. Endlich frei. Die Einflüsse der indischen, chinesischen und thailändischen Küche machen Kambodscha zur Asia-Fusion unserer Zeit. Rustikaler aber auch dezenter als Ihre Schwesterküchen, dennoch fein an Aromen und dem Willen, etwas Neues, Eigenes und Beständiges zu erschaffen.
Und wieder reisen wir kulinarisch um die Welt. Authentizität hat seine Folgen: man muss sich lösen vom Bekannten. Wer dies liebt, is my Buddy.
Ich nehme heute 2 Koteletts vom Schwein. Versucht wirklich gute Qualität zu kaufen. Also keines vom Discounter oder sonst wo, nur weil es billig ist. Billiges Fleisch ist fuck – keine Schweinefrau, keine Pfütze um sich zu suhlen, kein Spaß im Leben und somit kein Geschmack. Weiß ja jeder, aber man muss sich erst einmal öffnen. Das dauert und vor allem beim Lieblingstier unserer Nation.
Kleinschneiden,
in Maisstärke wenden,
abklopfen,
im Wok mit Erdnussöl anbraten,
grüne Curry-Paste zugeben,
mit einer Dose Kichererbsen
und einer kleinen Dose Tomatenstückchen verfeinern,
3 EL Fischsause, 3 EL Sojasauce und einer Dose Kokosmilch auffüllen und etwas Chili hinzugeben.
Pak Choi hatte ich noch im Eis und der kommt direkt dazu. Ist einfach genial und lasst euch nicht einreden, dass MANGOLD eine Alternative wäre: ist er nicht!
Gedämpfter Reis: ich habe einen Reiskocher in der Scheune, aber die beste Methode ist doch immer noch die gute Alte. 1,75 Tassen Wasser mit 2 Sternanis zum Kochen bringen,
1 Tasse Jasmin Reis (den mag ich einfach am liebsten) zugeben, 3 min offen köcheln lassen, dann Deckel drauf, Hitze runter, noch 2 Minuten köcheln lassen, bis der Dampf aus dem Topf quillt und dann ausschalten. Er wird herrlich bissfest.
Anrichten: frisches Thaibasilikum abzupfen, am Besten viel Koriander kleinschneiden und auf das Curry streuen. Mit Chiliöl, geröstetem Sesamöl und eventuell Sojasauce verfeinern.
Currys dieser Welt vereinigt euch. Wenn es brennt und die Poren sich öffnen, dann ist es richtig. ENJOY und schreibt mir wie es brennt. Wann, wo und wie 😉
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