Level 2 – Schoko-Karamell-Macarons – a.d.W.z.B.

Den misslungenen kleinen Blutorangenkuchen von heute Morgen kann ich so nicht einfach stehen lassen. Das geht ja gaaar nicht! Und die Macarons wollte ich schon lange einmal probieren, nachdem meine Freundin Elke und ich uns letztes Jahr bei einem verlängertem Wochenende jeden Tag in Paris damit vollgenudelt hatten (Unsere Gaumen und Geldbeutel erinnern sich bis heute an die sagenhaften Köstlichkeiten von Ladurée…).

laduree

Paris und die Macarons sind auch der eigentliche Grund, warum ich backen lernen möchte. Überall diese kleinen Törtchen, deren size-zero-artige Dimensionen signalisieren, man könne unbedarft reinhauen, ohne -für die Gesegneteren unter uns- zugleich die gleichlautende Hosengröße zu riskieren: Ach Gottchen, die sind ja so klein, die schaffen’s doch gar nicht erst auf die Hüften! (Falls nun jemand den Kaloriengehalt von Macarons im Internet überprüfen will: tusnicht, nonfarlo, don’t, nelefaispas – Überinformation schadet!). Macarons sind übrigens auch in der Zubereitung nicht ohne, und entsprechend respektvoll nähere ich mich dem Grundrezept für den Teig:

– 50g Mandeln grob zerkleinern und in der Moulinette ganz fein mahlen (die feine Mandelhaut sollte eigentlich weg. Ich lasse sie dran, dunkle Schokomasse sei Dank, schaun wir mal, ob sie später noch auffällt!)

– 75g Puderzucker hinzugeben, nochmals zusammen vermixen und 1 Messerspitze Backpulver unterrühren

– 1 Eiweiß trennen und mit einer Prise Salz fluffig schlagen, dann nach und nach 20g Zucker hinzugeben und das Eiweiß mit dem Handrührer steif schlagen.

ei im glas galerie

– Anschließend Mandel-Puderzucker-Backpulvermix sowie 1 EL Kakaopulver unterheben, bis sich die Masse schön verbindet

marcarons schokoteig

-Backblech mit Backpapier auslegen, Schokomasse in einen Spritzbeutel geben, und Kreise nach Gusto auf das Backblech spritzen. (Leider scheint mein Spritzbeutel in etwa mein Geburtsjahr zu haben und ist marod‘. Aus einem Riesenloch an der Seite quellen Macarons aus Paralleluniversen heraus…und den Tipp, die Umrisse gleichgroßer Kreise vorher auf das Backpapier aufzuzeichnen, habe ich auch erst hinterher im Internet entdeckt, na wurscht, FREESTYLE FOREVER!)

parallelmacarons

– Danach die Macaronhälften eine halbe Stunde ruhen lassen. Zwischenzeitlich den Backofen Umluft auf 130Grad vorheizen und sie anschließend für ca. 20min in der Ofenmitte backen. Anschließend komplett abkühlen lassen.

aufgegangen

– Jetzt eine halbe Banane zerdrücken und mit 70g braunem Zucker verquirlen. Die andere Hälfte in Scheiben schneiden. Die Macaronhälften mit dem Mousse bestreichen und eine oder zwei Bananenhälften auflegen (je nach resultierender Macarongröße :-)).

marcarons belegen

– Eine weitere Macaronhälfte zur Hand nehmen und die Macarons zusammensetzen. Mit Puderzucker bestäuben.

belegt is macaron

– Etwa 2 El Zucker in einem Topf erhitzen und karamellisieren lassen.

– Und jetzt ist SCHLUSS mit der Zivilisiertheit, es gibt kein Halten mehr! Löffel in die Flüssigmasse und zuerst wild Kleckse auf die Macarons schütteln!! Achtung, wenn die Masse zu heiß ist, perlen sie am Puderzucker ab und plumpsen einfach runter. Dranbleiben, weitermachen, bis sie etwas abkühlen!

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– Anschließend die Zuckermasse mit der Gabel und mittels fröhlicher und ausladender Pendelbewegungen über die Macarons ziehen. Im best anzusehenden Fall ergibt das hauchdünne Karamellfäden.

3x maracarons mit faeden

kelle und marcaronfaeden

Bin zufrieden! Auch wenn mehrere hauchdünne Karamellfäden außerhalb des Backbleches auch noch eine Brücke von meinen Ohren zum Reißverschluss meiner Sweaterjacke schlagen…

Gott sei Dank kühlen die sagenhaft aussehenden Macarons schnell ab. So kann sofort ein Espresso aufgesetzt werden, dem jeweils 1 Stück dieses französischen Minimalistenhappens zur Seite gestellt wird. „Giuseppe, Nachtisch ist fertig!“

Da passt nur ein ehrliches BOAH! Auch wenn sich diese Macarons absolut an kein Normmaß halten wollten, sie schmecken phantastisch! Da die frische Bananenmasse allerdings recht schnell etwas unansehnlich wird, sollten die Marcarons noch am gleichen Tag gegessen werden!

PS: Heut‘ Nacht haut Giuseppe in seinem unnachahmlichen Stil übrigens sein Wochenrezept raus, bleibt also dran…

PS2: Was für eine Mandelhaut?