Auf Beutezug in Bella Italia – Die Produzententour

Unsere Lager sieht im Moment ziemlich verwaist aus, und so wird es für uns mal wieder Zeit, nach Italien auf Beutezug zu gehen und einige unserer Produzenten zu besuchen. Spontan die Koffer gepackt, das Giuseppe-Mobil mit einem Schluck Öl und Kühlwasser ausgestattet und ab geht es in den Süden. Natürlich denkt jeder, wir machen da nur Urlaub, aber weit gefehlt :-)! So eine Beschaffungstour ist recht streng durchgetaktet – aber (ja ja, das geben wir ja zu!) natürlich ist es ein Unterschied, ob wir unsere Ware in grauen, tristen Industriegebieten abholen oder aber durch eine traumhafte Landschaft düsen dürfen, um sie bei den kleinen Produktionsstätten abzuholen, die meist in idyllischer Umgebung liegen. Wie hier „Le Spiazzette“ in den Sibillinischen Bergen mit ihren handgemachten, Slowfood-unterstützten Bergkonfitüren (mehr davon später):

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Los geht es mit der Beschaffung einer Weltklasse-Nudel. Wir fahren nach Campofilone zu Spinosi, eine kleinen Nudelmanufaktur, die ihre Pasta bis nach China und Japan liefert. Bei der Expo in Mailand ist Spinosi einer der Botschafter der Marken, und auch dem Papst und Barack Obama wurde die Pasta bei Besuchen schon serviert. Wir treffen Marco Spinosi, plaudern ein wenig, bekommen einen richtig guten Caffè  und laden seine Ware ein. „Sagt mal, kennt ihr eigentlich meine Olive Ascolane?“ fragt er uns zum Schluss. Wir lieben Olive Ascolane! In einer aufwendigen (sorry – ich bring das immer noch nicht mit einem „ä“!) Prozedur werden Oliven mit einer Fleisch-Geheimmischung von Hand befüllt und anschließend frittiert. Er schickt uns zu seinem hübschen Laden nach Cupra Marittima, wo er uns ein Probierpaket vorbereiten lässt. Außerdem MÜSSEN wir noch seine Panna Fritta probieren, ein typische, süße Beilage.

Im Shop auf der Piazza im Dorf gibt es täglich frische Pasta und viele weitere Leckereien.

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Giuseppe freut sich schon auf unser Probierpaket. Sig.ra Nadia muss die Panna Fritta noch kurz fertigmachen und verschwindet kurz in den hinteren Gemächern…

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Das hübsch verpackte Probierpaket…

probierpaket

… wird entblättert und frittiert, sieht später dann so aus und schmeckt mit ein wenig selbstgemachtem Peperoncino-Honig von unserem Freund Hans ganz einfach köstlich:

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Sehr zufrieden ziehen wir weiter ins Hinterland zu Agostini, unserem Olivenöl-Lieferanten.

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Marco Agostini bereitet unsere Ware vor, da klingelt sein Handy und wir schauen uns vieldeutig an: Der Klingelton klingelt nicht, sondern kräht und brüllt wie ein Baby und tatsächlich ist Marco vor kurzem Vater des kleinen Giacomo geworden. Wir gratulieren und da kommt auch schon seine Mamma und stellt uns den sonnigen Wonneproppen mit den stahlblauen Riesenaugen vor.

Das von Hand geerntete, native Olivenöl überzeugt uns schon seit vielen Jahren. Zahlreiche nationale und internationale Prämierungen und Auszeichnungen bestätigen die Güte und konstante Qualität des ausgezeichneten Öls und wir sind treue Abnehmer.

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Einladen, Erinnerungsfoto mit Marco schiessen und weiter geht es zu unseren Freunden Narciso und seinem Sohn Roberto von der Cantina Geminiani…

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Wir biegen in das Anwesen ein – it is BAAAAARRIQUE-TIIIIIME!

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Wie immer sind wir wegen seines hervorragenden, im Barrique ausgebauten Rosso Piceno hier. Der vollmundige Wein ist einer unserer Kundenlieblinge. Nicht zu viel Holz, fruchtig und rund. Narciso muss noch ein paar Etiketten von Hand anbringen, bald aber, so erzählt er uns, werden sie eine kleine Etikettiermaschine bekommen. Froh sind sie darüber, sehr froh, ist schließlich ’n Haufen Arbeit…

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Roberto belädt die Lastkarre und ich schaue den drei Ragazzoni hinterher, wie sie schwatzend die Beute zum Giuseppemobil fahren und einladen…

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Und weiter geht es, wir queren Flüsse und fahren in die Berge:

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Auf nach San Ginesio im Herzen der Sibillinischen Berge, wo im Moment ein Gewitter aufzieht. Dort holen wir unsere zweite Premium-Pasta bei der Familie Luciani ab. Etwas rustikaler als die Spinosi-Pasta, aber ebenso schmackhaft und einzigartig. Nur 100kg am Tag stellt die Familie Luciani davon her. Alle Zutaten, bis auf die Eier (die kommen vom Bauernhof eines Freundes) stammen vom Land der Lucianis, das kristallklare Wasser  dafür kommt aus einem alten Aquädukt direkt aus den Sibillinischen Bergen. An die äußerst steile Zufahrt haben wir uns mittlerweile auch schon gewöhnt:

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Bald wird es eine neue, rote Pastasorte geben, so erzählt uns Luciani und wir erbitten uns Info, wenn es soweit ist – das hört sich spannend an. Eine letzte Station bleibt uns nach an diesem Tag und wir durchqueren weiter die Berge, an Stauseen und idyllischen Panoramen vorbei….

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Jetzt nehmen wir die Abbiegung zu „Le Spiazzette“ mit ihren sagenhaften Bergmarmeladen, die es uns von Anfang an angetan haben.

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Der duftende Rosenapfel wächst in den Sibillinischen Bergen, ist aufgrund seiner Beschaffenheit und Unregelmäßigkeit industriell nicht leicht zu verarbeiten und steht aufgrund seiner Einzigartigkeit unter dem Schutz der Slowfood-Kulturgüter. Sein natürliches Pektin reicht aus, um eine köstliche Marmelade ohne Geliermittel herzustellen. Äpfel, Zucker einen Schuss Zitronensaft und sonst nichts! Giuseppe klingelt, der Hund Briciolo (Krümel) verteidigt erst einmal sein Terrain und kläfft ihn wütend an, begleitet uns dann aber mit Frauchen ins Laboratorio, ins Paradies der Marmeladen. Schließlich ist er der Herr im Haus!

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Draußen warten? Neee, was glaubt ihr wer ihr seid? Das ist mein Haus, auf keinen Fall! Is‘ ja gut, du kleine Töle – dann komm halt rein :-)…

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Wir kaufen unsere bekannten Klassiker (Duftmarmelade vom Rosenapfel, sowie Pflaume und Vino Cotto) und stoßen dabei auf eine phantastische neue Sorte: Birne-Vanille! Wir probieren und müssen haben! In Kürze also auch diese Sorte bei uns im Shop.

So, nun reicht es aber auch für heute.  Es ist Abend, wir sind zufrieden, haben das Giuseppemobil voller Ware und fahren gen Heimat auf unseren Hügel bei Cupra Marittima, während die traumhafte Landschaft und die Strände der Marken an uns vorüberziehen. Buona notte a tutti, und bis bald mit unserer Beute in unserem Shop http://www.giuseppefratelli.com/shop/ –  denn auf der Suche nach dem verlorenen Geschmack sind wir mal wieder fündig geworden.

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