Londons Märkte – Real Food und Borough Market

Der Borough Market – einer der ältesten Märkte Londons südlich der Themse an der Southwark Street – ist sicherlich einer der schönsten und üppigsten Märkte, die wir in unserer London-Food-Woche gesehen haben. Potzblitz! Die Regale quellen über und ächzen unter der Last von knackigem Obst und Gemüse, Pilzen die nach Waldboden riechen, frischem Fisch, Fleisch, duftendem Käse in bester Handwerksmanier, farbenfrohen Fruchtsäften und bepelzter oder gefiederter Jagdbeute.

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Auf einem der hochwertigsten Märkte wird allergrößter Wert auf die Herkunft, die Qualität und den Geschmack der Waren gelegt, die Produzenten unterliegen regelmäßigen Kontrollen. Schon die überdachte Art-Déco Eingangshalle von 1932 ist eine Wucht.

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Love this Käsestand…roh – derb – schön!

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Nicht weit davon entfernt besuchen wir das Real Food Festival auf dem Southbank Centre Square an der Royal Festival Hall. Es wurde vor ein paar Jahren ins Leben gerufen, um kleineren, hochwertigen Produzenten die Möglichkeit einer Direktvermarktung zu geben und sie so direkt mit den Endverbrauchern zusammenzubringen. Genau unser Ding – und deswegen müssen wir hin. Klein, intim, fein.

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Die Leidenschaft fürs Produkt spürt man an jedem Stand, bei jedem Verkäufer – überall sind die Produzenten im Gespräch mit Kunden, erklären ihre Waren und bereiten nebenher köstliche und gesunde Snacks zu.

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Wir gönnen uns eine frische Lobsterhälfte (seit Jahren nicht gegessen, ääärrrlisch!). Mit dicken handgemachten Kartoffelchips (= Pummel-Pommes mit Malzessig) und Salat.

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Als wir uns setzen, kommen wir mit unserem sympathischen Nebensitzer ins Gespräch. Es ist eine wundervolle Gabe der Engländer, völlig unangestrengt ein Gespräch zu beginnen, beneidenswert! Politisch, sagt er, habe er eigentlich äußerst zwiespältige Gefühle Margaret Thatcher gegenüber. Aber was die Lebensqualität angehe, so habe man all diiies hier ihr zu verdanken (er weist mit ausgebreiteten Armen auf die Marktstände). Mir fällt fast der Lobster aus dem Mund. Also, wie…- was meint er denn jetzt damit? Sie habe die Gesetze gelockert, den Gastronomen erlaubt, ihre Tische vor den Lokalen zu platzieren und somit der Gastroszene ungeahnte, neue Perspektiven ermöglicht! Aha? Das wusste ich nicht. Vor einigen Jahren, so sagt er, hätte doch kein Mensch bei diesem Schweinewetter auch nur ansatzweise daran gedacht, draußen zu essen (‚Schweinewetter‘ fragt sich der Teutone in mir…? Wieso, es schneit doch nicht… bei sechs Grad plus im Februar…?). Früher, so fährt er fort, hätte man sowieso nicht außer Haus gegessen und sei auch nicht in Restaurants gegangen, das sei alles eine Entwicklung der letzten Jahre… Und als bekennender Genießer schulde er Maggi am Ende dann doch Dank dafür. Exactly. Also wenn das so gewesen ist, danke auch ich dir, liebe Frau Eisenfaust, aus tiefstem Herzen! Denn tatsächlich genießen wir vor allem den Umstand, uns in London überall und jederzeit durch alle Küchen dieser Welt futtern zu können, über alle Maßen. Also, sänkju, dir Mäggi, sänkju rilli…

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Wie immer steht mir nach dem Essen der Sinn nach Süßem. Jesus, da sind sie! Essen darf ich sie nicht. Weder die kleinen Köstlichkeiten noch die großen Kuchenstücke (ich habe vor 10 Kilo aufgehört zu rauchen). Ich begnüge mich also damit, mir vorzustellen wie es wäre, zwischen ihnen zu wohnen…herrjeh sind die schön, nein sie sind perfekt. Gut. Schwamm drüber, ich will niemanden langweilen…

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Ich knipse sie wenigstens, die kleinen Scheißerchen. Verschling‘ ich sie eben mit den Augen… Aber „La Résistance“ schwindet – höchste Zeit also, weiterzuziehen…

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