Ente in Ingwer & Lemon mit Granatapfellinsen

Leute, Leute. Es ist Herbst. Man kann es nicht mehr leugnen. Es stürmt und die Blätter bedecken unser Auto – „Natural Camouflage“ nennt man das wohl. Es kann sehr einsam sein im Hinterland des Bodensees – aber es ist heute schön windig und wir kommen gerade zurück vom Lindauer Krämermarkt. Tolle Buden, viel Schnickschnack (den niemand braucht), viel nach Maschinenöl stinkende Fernostware, aber eben auch herrliche Gewürze, selbst gemachte Chutneys, tolle Fischbrötchen und wohlduftendes Magenbrot. Zum Glück  (oder Pech), hatte ich unsere Ente bereits vorbereitet und nun wartet sie begierig auf ihren Einsatz – ansonsten hätten wir uns womöglich den Verlockungen der Ess-Buden hingegeben – ganz sicher. Noch schnell einen Sprung ins 37 Grad (tolles Café am Hafen) zum Aufwärmen und dann langsam nach Hause.

Die Entenbrust hatte ich bereits heute morgen in einer Terrine auf einem Beet von Knoblauch, Zitronenschale und Salz zu Bette getragen,

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mit Ingwer, Sternanis, Nelken, Salz & Pfeffer gewürzt, mit ein wenig Honig versüßt und mit etwas Olivenöl angegossen. Dann den Deckel geschlossen und ab ins Kühlfach, um alles einige Stunden einziehen zu lassen.

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Nachdem wir nun von unserer persönlichen Lüftung zurück sind, erst einmal die Terrine aus dem Kühlschrank nehmen und ein Schlückschen von dem was so schön prickölt in die Bauchnabel genießen.

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Den Backofen auf 150 Grad OU-Hitze vorwärmen. Die Ente 20 Minuten garen, dann die Hitze auf 140 Grad reduzieren und weitere 20 Minuten aromagaren.

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Jetzt kommen die Linsen dran. Die hier sind aus Umbrien von einem unserer Streifzüge durch die Lande. Wir lieben es einfach, alles auszuprobieren und zu kaufen. Da kann es dann aber schon mal sein, dass die liebe Linse doch bis in den Herbst warten muss. Es hat sich gelohnt. Diese Berglinsen sind ehrlich aromatisch, haben einen feinen, nussigen Geschmack und verkochen nicht. 125g für 2 (da bleibt dann noch was übrig für meine Giuseppina am nächsten Tag) in reichlich Wasser 20 min köcheln. Salz benötigen sie nicht – aber dazu später mehr.

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Für die Linsen verwenden wir: 1/2 Zwiebel in Würfel geschnitten, 1 Karotte in Würfeln, 2 Scheiben geräucherten Bauchspeck in feinen Streifen, die Zeste einer halben Zitrone in Streifen, 1 grüne Chili, 1 Knoblauchzehe, 1 grüne Tomate in Würfeln und 2 daumengroße Stücke Ingwer,

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anschließend 2 Tl Jaipur Curry (ich glaube ich muss das doch noch ins Programm nehmen – kommt direkt aus Indien und ist eine Granate) und – apropos -einen Granatapfel.

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Den Speck mit den Zwiebeln in etwas Olivenöl bei mittlerer Hitze andünsten,

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und nach 3 Minuten die Chilistreifen, Tomaten- und Karottenwürfel zugeben. Mit einem halben TL Zucker karamelisieren. Dann den Knoblauch und die Zitronenzesten zugeben und nach 2 Minuten vom Feuer nehmen.

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Inzwischen sind die Linsen fertig. Abgießen und mit dem Aromamix vermischen. Das Curry darauf, einen Spritzer Limettensaft, frisches Koriandergrün und Minze kleinhacken und rein damit. Zur Krönung den Granatapfel halbieren und mit einer Schöpfkelle die Samen aus dem Apfel schlagen – so ist das kinderleicht. Alles unterheben.

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Voilà: das etwas andere Linsengericht.

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Jetzt holen wir die Ente aus dem Ofen. Beim Anheben des Deckels umströmt uns schon der herrliche süßliche Duft von Advent und Winterstürmen.

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Den Fond der Ente siebe ich durch eine Schaumkelle und gebe diesen zu den Linsen. Der Fond ist herrlich aromatisch und gibt genügend Salz an die Aromalinsen ab.

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Die Entenbrust noch kurz zum Bräunen auf der Hautseite in die Pfanne gelegt und etwa 2-3 Minuten braten.

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Dann auf ein Schneidebrett legen und kurz ruhen lassen. Säbelwetzen am Bodensee:

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Auf einem Granatapfel-Curry-Linsen die Ente sanft betten und mit Naturjoghurt und frischen Kräutern garnieren. Zum Finish: un filo di olio d´oliva extra vergine.

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Die Ente hat die Aromen vollständig aufgesogen und die feine Süße des Granatapfels kombiniert mit den vollmundigen Linsen ergeben im Mund eine Geschmacksexplosion

WE LOVE IT!!! Noch nie waren meine Linsen besser 🙂