Weiße Creme-Polenta mit schwarzer Seppia

Ein wunderbarer Tag am Meer. Kalt, aber mit irrer Weitsicht. „Das sind die besten Tage um Seppie zu fangen“, sagt Paolo der Fischer immer. Er hat uns versprochen, dass er uns demnächst einmal mitnimmt wenn er wieder auf Seppiafang geht.

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Aber bis es soweit ist, sehen wir uns noch etwas in der Frischfischabteilung um. Es ist einfach herrlich hier und wie immer sind die Augen größer als der Magen.

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Und wie immer fangfrisch aus der Adria:

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Auch diese kleinen Wichte schmecken übrigens frittiert und im Ganzen ganz hervorragend.

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Aber wir nehmen zwei mittelgroße Seppie (Tintenfisch). Leider habe ich vergessen zu fragen, ob sie sie mir freundlicherweise gleich säubern und ausnehmen, das ist normalerweise kein Problem. Deshalb muss ich selbst ran. Hier die Einzelteile, mitsamt dem kleinen, schwarzen Tintenbeutel rechts, den wir später noch für die Sauce brauchen. Zutatenliste für 2 Personen findet ihr am Ende des Berichtes.

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Die gesäuberten und zerlegten Seppie werden in kleine Stücke geschnitten und in einer Pfanne kurz goldgelb angeröstet. Dann eine Knoblauchzehe und eine kleine, getrocknete Chilischote kleingehackt hinzugeben und mit etwa 150-200 ml Weisswein ablöschen.

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Anschließend kommen eine Dose stückige Tomaten und die Tinte dazu. Letztere gibt es im gut sortierten Fachhandel oder eben wie bei uns bei einem ganz frischen Fang. Aufköcheln lassen, mit Salz und Pfeffer nach Belieben würzen, dann Temperatur herunterschalten und etwa 45-50 Minuten simmern lassen, bis die Tintenfische ganz zart sind.

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Und nun die Alleskönnerin: weiße Polenta. Ist etwas feiner als die gelbe, doch handelt es sich stets um Mais. 700 ml Wasser in einer schweren Kasserolle mit 1 EL Olivenöl und 1 TL Salz zum Kochen bringen und 125 Gramm vom weissen Maisgriess langsam dazu schütten. Mit einem Schneebesen verrühren und dann bei niedriger Temperatur ca. 40 min bei 4/5 aufgelegtem Deckel garen, bis sie eine schöne, cremige Konsistenz hat (dabei häufig mit dem Schneebesen durchrühren, damit sie am Boden nicht anbackt).

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Da es auch noch fangfrische Garnelen gab, haben wir uns ebenfalls 4 Stück davon gegönnt. Sind das nicht Prachtexemplare?

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Diese habe ich nur 30 Sekunden kurz vor dem Servieren in kochendem Wasser blanchiert.

Nach etwa 45-50 Minuten sind die Seppie butterzart und die Sauce ein Gedicht. Anrichten: Polenta kreisförmig auf dem Teller verteilen, Seppie darüber und mit der Garnele und etwas frischem wilden Fenchelkraut garnieren. Siamo Polentoni anche noi, vero?

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Noch einen Faden natives Olivenöl darüber und los geht’s! Und schon wieder möchten wir nie wieder weg vom Meer!!!

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Nieder mit den Alpen, ich fühl‘ mich wie in Venedig :-)! Buon Appetito!

10-pronto

Zutaten für 2 Personen:

– 2 mittelgroße Tintenfische möglichst gesäubert mit Tintenbeutel (falls dieser nicht dabei ist, gibt es im gutsortierten Feinkosthandel, etwa 3-4g nehmen)

– natives Olivenöl

– 1 gehackte Knoblauchzehe

– 150-200ml Weisswein

– ca. 300g stückige Tomaten aus dem Glas (oder der Dose)

– 1 recht kleine, getrocknete Chili

– Salz & Pfeffer

Für die Polenta:

– 125g weiße Polenta (feiner, weißer Maisgrieß)

– 1 EL Olivenöl

– 1 TL Salz

– 700ml Wasser

Zum Garnieren:

– 2-4 frische Garnelen

– etwas frisches Fenchelkraut (ersatzweise Dill oder Petersilie)

– einen Spritzer natives Olivenöl